Kurz war die Tagesordnung bei der Jahreshauptversammlung des Kinderschutzbunds nicht. Auf dem Programm standen die turnusmäßigen Vorstandswahlen, der Bericht über den Stand zahlreicher Projekte und, ein Vortrag von Heidi Grau über die Arbeit der Murrhardter Tafel. Diskutiert wurden insbesondere die neuen, vom Kinderschutzbund mit 850,- Euro geförderten Rauchverbotsschilder auf den Spielplätzen.
Wurde die Einrichtung eines Tafelladens bereits 2010 im ehemaligen Feuerwehrhaus im Gemeinderat intensiv diskutiert, konnte es dank der intensiven Vorarbeit der Koordinationsstelle
Bürgerschaftliches Engagement ab Mai 2012 im Foyer des Grabenschulhauses in die Tat umgesetzt werden. Bereits ein halbes Jahr später, im Dezember gründete sich der Verein „Murrhardter Tafel“. Mittlerweile breit durch fast
alle Murrhardter Discounter und Bäckereien unterstützt, konnte sich diese wichtige Einrichtung etablieren. Ab Juni 2013 wurde das Provisorium in der Volkshochschule durch einen „echten
Tafelladen“ in der Werrenstrasse 3 ersetzt, der jeweils montags und donnerstags von 14:00 bis 15:30 Uhr geöffnet ist. Inzwischen ist das Team auf rund 30 geschulte Helferinnen und Helfer
angewachsen; auch konnte ein VW-Bus für den Warentransport beschafft werden. Heidi Grau wies auf die strengen Vorschriften und hohen Standards hin, die für den Warenverkehr der Tafel gälten. So
wird alle abgelaufene Ware von 2 Personen kontrolliert; alle Dokumente müssen 10 Jahre lang aufbewahrt werden. „Es wird nichts verkauft, was wir nicht auch selbst essen würden“,
unterstreicht die Leiterin des Tafelladens.
Menschen mit geringem Einkommen können ein den Genuss der Kundenkarte kommen: Testkäufe haben ergeben, dass hier für rund vier Euro Lebensmittel eingekauft werden können, die einem 4-Personen-Haushalt für ein dreigängiges Menü nebst Schokolade zum Nachtisch reichen. Dabei richteten sich die Preise nach den allgemeinen Tafelladen-Verordnungen. Heidi Grau endete nicht, ohne darauf hinzuweisen, dass diese Einrichtung nur mit dem Zutun engagierter Ehrenamtlicher, einem Netzwerk an unterstützenden Murrhardter Organisatoren und der engen Kooperation mit den Lieferanten funktioniere. Keine Frage: Die Murrhardter Tafel erleichtert Menschen mit geringem Einkommen das Leben entscheidend und ist aus der Stadt kaum mehr wegzudenken!
Dem Vortrag von Heidi Grau schlossen sich der Jahresbericht der Vorsitzenden und die Vereinsregularien an. Sibylle Strobel trug den Kassenbericht für die im Januar ausgeschiedene Schatzmeisterin Anke Mohr vor. Die Kassenprüferinnen Gudrun Gruber und Angelika Wothke lobten die vorgelegten Kassenunterlagen und empfahlen die Entlastung des Vorstands, die einstimmig gewährt wurde.
Das ständige Angebot des Kinderschutzbundes, die Kinderstube im Nebenflügel des
Elsas-Kindergartens wird nach wie vor seht gut nachgefragt. An den 2 offenen Vormittagen kommen jeweils 10 bis 25 Kinder Das Alter der betreuten Kinder liegt wegen des früheren
Kindergartenbesuchs in der Regel unter zwei Jahren, es kommen etliche unterjährige Kinder in die Kinderstube.Die Eltern (meistens Mütter, aber auch Väter!) bleiben ganz oder teilweise in der
Kinderstube bei Ihren Kleinen.
Der 14-tägig stattfindende AMIKI-Café-Treff für Eltern mit Kindern unter 3 Jahren und für Schwangere hat sich als feste Dauereinrichtung etabliert. Seit September 2014 findet der Café-Treff wöchentlich am Dienstag, abwechselnd vormittags und nachmittags,statt.
Als festes Ereignis im Jahresablauf hat sich ebenso das Spielplatzfest, 2014 am 19.Juli, etabliert. Im vergangenen Jahr fand dieses Sommerfest der Kinderstube bei schönstem Wetter statt. So konnten die Kinder mit ihren Eltern einen gemütlichen Nachmittag auf der Außenspielfläche und in der Kinderstube verbringen. Für das leibliche Wohl war mit einem Kuchenbüffet, Grillwürsten und etlichen Salaten gesorgt. Die Kinder hatten viel Spaß beim Spiel auf dem Spielplatz und beim Planschen im Planschbecken. Im Herbst warteten schon viele Kinder ungeduldig auf das Laternenfest. Die Kinderstubenkinder und ihre Eltern, Großeltern und Geschwistern zogen mit den selbstgebastelten Laternen durch die Dunkelheit und sangen dabei fröhliche Laternen-Lieder, auf der Gitarre begleitet von Dieter Honosch.
Seit 2014 engagierte sich der Kinderschutzbund Murrhardt für das Projekt Rauchfreier Kinderbereich im Murrhardter Freibad und auf den Murrhardter Spielplätzen. Ziel ist, dass in öffentlichen Bereichen zum Wohl der Kinder nicht geraucht werden darf. Im ersten Schritt kooperierte der Kinderschutzbund mit dem Freibad-Förderverein und den Stadtwerke als Betreiber des Freibades, um das Rauchverbot im Kinderbereich entsprechend kenntlich zu machen. Der vom Kinderschutzbund erarbeitete Entwurf wurde umgesetzt, so dass zur Eröffnung des Freibads 2014 wurden die Schilder aufgestellt werden konnten. Kostenlos produziert wurden die Schilder durch die Fa. „Idee & Schrift“. Im Juni 2014 trat der Kinderschutzbund an Gemeinderat und Stadtverwaltung heran, um das Rauchverbot auf alle Murrhardter Spielplätze zu auszuweiten. Der Vorstoß war erfolgreich, sodass seit Oktober 2014 das Rauchverbot in die Spielplatzordnung übernommen und entsprechende Schilder auf den Spielplätzen aufgestellt wurde. Diese wurden vom Kinderschutzbund Murrhardt mit 850,- Euro gefördert.
„Es freut uns sehr, dass Gemeinderat und Stadtverwaltung dieses Thema hoch aufgehängt haben“, so die Vorsitzende. „In der Praxis fast etwas zu hoch, um durch die Spielplatz-Besucher Beachtung zu finden“, fügte sie angesichts der übermannshohen Befestigungsweise schmunzelnd hinzu.
Das Sozialprojekt "Arche" war im Mai 2014 in neue Räume umgezogen. Der Kinderschutzbund unterstützte durch einen finanziellen Zuschuss den Erwerb eines neuen stabilen Tischkickers für die dort betreuten Jugendlichen.
Im Sommer konnten die Schüler der dritten Klassen der Hörschbach-Schule an einem Selbstbehauptungstraining zum Thema „Gewalt in meiner Umgebung“ teilnehmen. Der Kinderschutzbund Murrhardt unterstützte dieses Projekt der Schulsozialarbeit finanziell.
Im November fand am Heinrich-von-Zügel-Gymnasium ein sogenannter Gewalt-Präventions-Tag für die Unter- und die Mittelstufe (Klassen 5 bis 10) statt. Die Klassen durchlaufen an
diesem Tag verschiedene Module bei unterschiedlichen Referenten, die alle beruflich einen pädagogischen oder medizinischen Hintergrund haben. Das Projekt wurde ebenso finanziell
unterstützt.
Traditionell kooperiert der Kinderschutzbund in der Vorweihnachtszeit bei der Wunschzettel-Aktion mit dem Team vom „Kleinen Engel“, bei dem sich Kinder aus bedürftigen Familien von Großzügigen einen Weihnachtswunsch erfüllen lassen dürfen.
Beim Weihnachtsmarkt des Hausfrauenbundes war der Kinderschutzbund wieder mit einem gut bestückten und gut besuchten Stand vertreten. Die erzielten Erlöse kommen der Arbeit des Kinderschutzbunds zugute.
Auch 2014 leistete der Kinderschutzbund unmittelbare soziale Unterstützung, indem er
Der Vorstand des Murrhardter Kinderschutzbunds wird alle zwei Jahre neu gewählt, so auch 2015. Der überwiegende Teil des Vorstands liess sich auch für die kommende Wahlperiode in die Pflicht nehmen. Personelle Veränderungen gab es bei der Führung der Vereinskasse. Da die bisherige Schatzmeisterin Anke Mohr nicht mehr kandidierte, konnte mit Christina Unger aus Sulzbach an der Murr eine junge, kompetente Nachfolgerin für dieses verantwortungsvolle Amt gewonnen werden. Als Beisitzerin schied Doris Honosch aus dem Vorstand aus und wurde mit einem Blumenstrauß verabschiedet.
Als Vorstand für die kommenden zwei Jahre wurden gewählt:
Sibylle Strobel (Vorsitzende), Melanie Tritschler (Stellvertretende Vorsitzende), Sonja Jokschas (Stellvertretende Vorsitzende), Susanne Scharfenberg (Schriftführerin), Christina Unger (Schatzmeisterin). Als Beisitzerinnen wurden gewählt Rosely Schweizer, Sandra Greiner und Julia Weller. Die Kassenprüferinnen Gudrun Gruber und Angelika Wothke wurden ebenfalls einstimmig in ihren Ehrenämtern bestätigt.
Die alte und neue Vorsitzende bedankte sich - auch im Namen ihrer Kolleginnen - für das durch die Wahl entgegengebrachte Vertrauen. Mit einem besonderen Dankeschön wandte sie sich an alle aktiven
Vorstandskolleginnen, alle treuen Mitglieder und Partner und ganz besonders an die verlässlichen Spender, ohne deren Unterstützung die Arbeit des Kinderschutzbunds, besonders der Kinderstube,
nicht möglich wäre.